49er WM Melbourne 2008

Leider konnten wir die WM nicht mit einer Erfolgsmeldung beenden. Die
Lorbeeren hingen einfach zu hoch. Bei stetigen Winden hätten wir eine
Chance gehabt, aber bei den extrem böigen und drehenden Winden war
unsere Abstimmung einfach noch nicht gut genug.
Das Revier mit seinen starken Strömungen und gravierenden
Tiefenunterschieden, war recht schwierig. Wenn der Strom gegen den Wind
stand, baute sich zudem eine sehr steile Welle auf, die schnell zu
unsegelbaren Bedingungen führen konnte.
Unser Ziel war klar definiert. Wir wollten unter die Top 10 segeln. Dass
es nicht einfach werden würde, wussten wir vorher.

Während wir im frostigen Kiel an unserem Bootshandling gearbeitet haben,
haben andere Teams im Partnertraining weiter Ihren Speed verbessert. Wir
mussten jedoch noch einmal einen Schwerpunkt im „Elementarbereich“
setzen, da wir als Team noch nicht eingespielt genug waren. 18  Monate
gemeinsames Segeln war zu wenig, wenn man gegen Bruderteams oder
Mannschaften, die schon über 8 Jahre zusammen segeln, antritt.

Voll motiviert, ging es dann in die Qualifikationsrennen. Drei Rennen
pro Tag waren angesetzt. Zwei gute Resultate pro Tag waren für uns kein
Problem, aber alle 3 Rennen konstant gut ins Ziel zu bringen, haben wir
nicht geschafft. Mal war es ein schlechter Start, mal eine falsche
taktische Entscheidung. Einmal sogar Materialbruch. So konnten wir uns
nur verdammt knapp für das Goldfleet qualifizieren.
Die Punktabstände waren eng, 8 Rennen sollten noch folgen, alles war
möglich.
In den Finalrennen ging es dann ziemlich durcheinander. So siegten die
amtierenden Weltmeister im ersten Rennen kamen jedoch im darauf
folgendem Lauf als letzte ins Ziel. Auch wir konnten einige gute
Ergebnisse einfahren, mussten uns dann aber gegen Ende eingestehen, dass
wir ganz vorne doch nicht mitspielen können.
Wir beendeten diese WM auf dem 22. Platz von 84 Booten. Sicherlich nicht
schlecht, aber auch nicht das, was wir uns vorgenommen hatten.

Die Peckolt Brüder haben das Olympiaticket verdient eingefahren. Ihre
Leistungen der letzten Monate machen sie in jedem Fall zur richtigen
Besetzung für Qingdao (Peking). Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spaß
bei dem Erlebnis Olympia.

Wir möchten unseren Sponsoren, Freunden, unseren Vereinen, unserem
Trainer und unseren Familien für Ihre Unterstützung danken. Vielen Dank
auch für die viele positive Energie und die aufbauenden Mails die wir
vor, während und nach dieser WM bekommen haben. Segeln ist ein so
komplexer und aufwändiger Sport, dass man ihn nur im Team bewältigen
kann. Vielen Dank an das großartige Team das uns begleitet hat.

Marcus und ich werden unseren Sponsor „T-Systems“ noch bei einigen
Regatten in diesem Jahr vertreten und mit der Kieler Woche dann
planmäßig unsere Zusammenarbeit beenden. Dass wir beide in irgendeiner
Weise dem Segelsport – und natürlich auch dem Leistungssegeln – erhalten
bleiben, steht natürlich schon fest. Zunächst einmal will sich Marcus
aber um seine Firma kümmern und ich werde mein Studium fortführen.

Beste Grüße und nochmals vielen Dank,

Hannes Baumann

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