Hallo Sportskameraden,

nach dem das Weihnachtsfest endlich überstanden war, ging es am 25.12. gleich los nach Kroatien.  Fast das gesamte Laser Team des Berliner Segler Verbands war mit vier Fahrzeugen und 13 Seglern, sowie zwei Trainer unterwegs.  Unser Zeitplan ließ uns noch ein Trainingstag für die Vorbereitung des letzten größeren Events des Jahres, dem Europacup auf der kleinen Insel Hvar, zu. Die Wetterlage war für die Urlauber dort bestimmt noch mal ein gute Gelegenheit viel Sonne zu tanken, doch für Segler war es fast ein Grauen. Ein Hoch mit fast 1060 mBar hatte sich über Russland festgesetzt und versprach kaum Wind. Und so kam es dann auch. Am ersten Regattatag ging es erst nach stundenlangem Warten rauf aufs Wasser. Erst gegen 14.30 Uhr wurde dann der Start bei sehr leichten Bedingungen angesetzt und ich konnte mich mit einem sechsten Platz sehr glücklich schätzen.  Am folgenden Tag ging es diesmal noch später los und nach einem schlechten Start war nicht mehr viel zu retten, aber der feuerrote Sonnenuntergang auf dem Wasser half einem gut darüber weg. Der dritte Regattatag fiel auf Grund von noch schlechteren Windbedingungen komplett aus. Erst am letzten Tag des Jahres bescherte uns Petrus dennoch eine Möglichkeit  unsere Segelfertigkeiten unter Beweis zu stellen. Eine ablandige und sehr turbulente Luftströmung machte die Seitenwahl zu einem kleinen Glückspiel. Doch ich hatte den richtigen Riecher und kam als zehnter an die erste Marke. Es war noch alles offen bei solchen schwierigen Bedingungen hieß es Nerven behalten. Trotz höchster Konzentration erlaubt ich mir im Laufe des Rennens zwei Fehler und fiel auf Platz 14 zurück. Der Wind ließ immer weiter nach und wurde immer instabiler. Auf dem vorletzten Schenkel war es dann so weit, die Führungsgruppe fuhr in ein Flautenloch und verwechselte die letzte Tonne mit der Zielmarke. Ich nutzte meine Chance und versuchte mit einem Hauch von Druck unten durch zu fahren.  Der Plan ging auf und ich holte noch neun Boote auf Grund eines sehr cleveren Tonnenmanövers und wurde fünfter. Mein Puls war trotz der geringen körperlichen Beanspruchung innerhalb weniger Sekunden auf 180 hoch geschnellt. Die nächste Wettfahrt begann so wie die vorige aufhörte. Immer wieder kamen vereinzelte Böen über den Regattakurs und es wollte sich keine konstante Luftströmung aufbauen. Die Augen fixierten sich immer mehr auf die dunklen Flecken der Wasseroberfläche. Dann kam der Start, alles lief glatt, in der Mitte war ich einer aussichtsreichen Position, rechts von mir befand sich das Hauptfeld. Doch dann kamen von links und rechts zwei größere Kanten mit frischem Wind. Ich entschied mich zur linken Seite raus zufahren und zwischenzeitlich sah es so aus als wäre ich hoffnungslos verloren. Dennoch schaffte ich es als Fünfter die erst Marke zu erreichen, denn das Hauptfeld stand in einem Flautenloch auf der rechtem Seite. Glücklich über meine richtige Entscheidung fuhr ich völlig entspannt weiter und konnte sogar noch einige Positionen gut machen. Selbst der Weltranglisten zwölfte Milan Vujasinovic musste ansehen wie ich ihn auf der Vorwind einfach überholte.
Mit dem letztlich fünften Platz bei dem Europacup war ich sehr zufrieden, denn es machte mir klar ich kann nun auch bei wenig Wind sehr schnell unterwegs sein.  Dieser Erfolg unterstrich noch einmal meine bislang erfolgreichste Saison, welches sich auch in der Gesamtwertung aller Europacups wiederspiegelte, Platz zwei overall und in der U21 Wertung.
In den kommenden drei Monaten werde ich meine Trainerlizenz erwerben und mich wieder auf meine körperliche Fitness konzentrieren, bis es dann wieder Mitte März nach Südfrankreich geht.

Viele Grüße

Frithjof Schwerdt

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