Gerade wollte ich mich daransetzen und einen kleinen Bericht zu unserer erfolgreichen und sehr schönen Segelveranstaltung „Klar zur Wende“ mit Betroffenen des Williams-Beuren-Syndrom und ihren Familien (W-B-S e.V.,  https://www.w-b-s.de/) verfassen, als mich eine e-Mail vom Regionalleiter des W-B-S e.V., Maik Neubert mit seinem Bericht erreichte.

Mit dieser Segelveranstaltung und dem vor 2 Jahren durchgeführten WENDEKURS mit der TURNING POINT Stiftung knüpft der YCBG an seine Aktivitäten im Segeln mit benachteiligten Menschen an, die schon 1997 im Para-Bereich starteten. Mit Club-Mitgliedern konnte nun erneut eindrucksvoll gezeigt werden, dass beim YCBG nicht nur der Leistungssport Segeln, sondern auch der Breitensport Segeln und Inklusion von Menschen mit geistigen Krankheiten und / oder sozialen Benachteiligungen eine Heimat haben.

All dies war möglich aufgrund der tatkräftigen Unterstützung der Trainer:innen des YCBG unter Leitung von Bernd Zirkelbach. Danke an dieser Stelle auch an die Club-Mitglieder Anette Klatt und Jörg Schramme, die mit mir die Segelaktivitäten mit den W-B-S Familien auf den Booten durchgeführt haben. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die herzliche Unterstützung unseres Hafenmeisters Lutze, Jan Prockat und unserem Wirt Ingo und Frau.

Das Inklusion durch Segelsport in und um Berlin nicht nur beim YCBG ein Thema ist, zeigte die spontane Unterstützung durch Sonja Heuser vom VSaW.    

Danke auch dem gesamten Team der TURNING Point Stiftung ohne die diese Veranstaltung auf dem Wasser wie auch an Land schwer realisierbar gewesen wäre.

An 2 Tagen, dem 28. und 29. Juni wurde auf 3 Sonar-Booten gesegelt. 52 Mitglieder / Ange-hörige des W-B-S durften ihre ersten Erfahrungen mit dem Segelsport machen. (Sogar eine Anreise von über 1.000km wurde in Kauf genommen.)

So wie der YCBG zeigte sich auch der Wind und das Wetter von seiner besten Seite. 

Nach der Veranstaltung waren die teilnehmenden Familien und betroffenen Kinder vom YCBG und den Segelaktivitäten so begeistert, dass viele von Ihnen im Club weitersegeln wollen. Wir (Bernd Zirkelbach, Anette Klatt, Jörg Aleith, Jörg Schramme) werden mit diesen Interessenten in Kontakt bleiben, möglichst regelmäßige Segeltrainings anbieten und hoffentlich neue, engagierte Club-Mitglieder gewinnen. Wir hoffen, dass uns bei diesen Aktivitäten weitere Club-Mitglieder unterstützen. Bei Interesse für Unterstützung an Land oder auf dem Wasser meldet Euch bitte bei Bernd Zirkelbach, der die Trainings koordiniert.

Doch nun lest selbst welchen Eindruck diese Tage bei unseren Gästen hinterlassen haben.

Ich bitte meine Zeilen und den W-B-S Bericht in der nächsten VorstandsInfo aufzunehmen.

Jörg Aleith

WIR SEGELN UND ERLEBEN WENDEPUNKTE!

– ein Bericht von Maik Neubert, Regionalleiter W-B-S e.V.

In einem fantastischen „Hand in Hand“ zwischen der TURNING POINT Stiftung, dem Yachtclub Berlin-Grünau (YCBG) und den WBS Regionalbereichen Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurde eine tolle Veranstaltung abgewickelt – alle Beteiligten empfanden das gesamte Wochenende als ganz besonders. 

Für den YCBG und die TURNING POINT Stiftung ist Segeln ein Teamsport. Alle im Team haben ihre Aufgabe an Bord und jede Hand zählt – es ist das Zusammenspiel von Natur, Technik und Menschen mit unterschiedlichen Talenten. Handicaps bleiben an Land. Deshalb ist der Segelsport perfekt für körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen, aber auch zur Integration von sozial benachteiligten Personen geeignet. Mit ihren Angeboten will die Stiftung Vereine befähigen, möglichst vielen benachteiligten Menschen durch Segelsport persönliche Wendepunkte zu mehr Mut und Selbstvertrauen und damit besserer Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Neu war für Stiftung und Verein vor allem die Zusammenarbeit mit den Eltern der WBS-Betroffenen. Das Einbinden der ganzen Familie bei der Veranstaltung war gesetztes Ziel. Unsere starken WBS-Familien überzeugten hier auf ganzer Linie und brachten sich sowohl bei den Aufgaben an Land als auch segelnd auf den Booten mit ein. 

Auf den Booten „Heidelberg“, „Berlin“ und „Prien“ der Bootsklasse Sonar segelten jeweils 4 Personen mit 2 Trainern auf den „Großen Müggelsee“. Groß- und Focksegel mussten gesetzt werden und dann ging es direkt los über die Müggelsee Spree auf den mit ca. 7,4 km² größten See Berlins. Vormittags und nachmittags segelten wir jeweils für gut zwei Stunden. Den Wellen ausgesetzt und bei schönstem Segelwetter kreuzten wir „hart am Wind“ und lernten, wie eine „Wende“ funktioniert. Der jüngste Teilnehmer auf dem Boot war 7 Jahre und die älteste Seglerin über 80 Jahre. Ein jeder hat sich wohl gefühlt. Und wenn dann auf den Booten, dass Kommando „Klar zur Wende!“ kam, war der Spaß in allen Gesichtern deutlich zu erkennen. Alle durften ans Ruder, sich beim Steuern beweisen und beim Wenden der Boote Schoten lösen und ziehen. Windböen ansagen, was lustig klingt, war eine wirkliche Hilfe beim Segeln für den Steuermann.  

Knotenkunde an Bord und an Land, denn wer eine Acht legen kann, weiß wie man eine Schot sichern kann und wer weiß, was ein Palstek ist, kennt einige der wichtigsten Seemannsknoten. Was so funny und easy klingt, war nicht nur Spaß pur. Denn von allen Beteiligten war die Veranstaltung mit einem höchsten Maß an Sicherheit durchdacht. Im Vorfeld genaue Absprachen, mehrere Videokonferenzen, bis hin zur Vorschrift, die Schwimmwesten zu tragen, wenn man den Steg betreten möchte, auf und an den Booten nicht rennen oder klettern, eine sichernde Landcrew beim An- und Ablegen, zwei begleitende Motorboote für den „Notfall“ und die Gewissheit, dass die Bootscrew immer eingreifen kann und genau weiß, was getan werden muss. All das hat allen Beteiligten diese Veranstaltung zu einer wunderbaren Veranstaltung werden lassen. 

Den Samstag ließen wir beim gemütlichen Grillabend und viel Austausch untereinander ausklingen. Jens Kroker, stolzes YCBG-Mitglied und Geschäftsführer der Stiftung , selbst paralympischer Segelteilnehmer und Medaillengewinner bei mehreren Wettkämpfen, begleitete die Veranstaltung vor Ort und brachte starkes Interesse unserer WBS-Familie entgegen.  Es wurden fantastische Gespräche geführt und natürlich kam das freudige „Hallo“ zwischen uns nicht zu kurz. Ein Wochenende an dem alle mit viel Spaß Mut und Selbstbewusstsein für den Alltag tanken konnten.

Es bleibt mir, als Regionalvertreter, eines zu sagen, einen herzlichen Dank an den Yachtclub Berlin-Grünau, den Stiftungsgründer, Heinz-Peter Schmidt, die Organisatoren, Crewmitglieder und Mitwirkenden. Egal ob aus Berlin, Leipzig, Heidelberg oder vom Chiemsee. Ihr wart einfach fantastisch. Danke an den YCBG (diese Abkürzung vergesse ich nicht mehr) für die Chance, uns eine solche Veranstaltung zu ermöglichen. 

Von ganzem Herzen ein Dankeschön an Rebecca von TURNING POINT, die an Land  koordiniert hat und im Vorfeld Dreh- und Angelpunkt für mich war. Jörg und Bernd vom YCBG, die sich um Sicherheit, Boote und mit dem Club-Wirt Ingo um das leibliche Wohl gekümmert haben, jedes einzelne Club- und Crewmitglied, ohne die diese Veranstaltung so nicht möglich gewesen wäre! 

Wir werden uns wiedersehen und können im YCBG hoffentlich nochmal gemeinsam ein „KLAR ZUR WENDE“ sagen. 

VIELEN DANK! 

Maik Neubert

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