Nach einem endlos langen Winter, kaum Wassertraining in Berlin und fast jedem 2. Tag Fitness – neben der Schule – ging‘s endlich los zur WM in die Türkei mit 100 kg Gepäck am Hacken.   Vier Segel, zwei Boards, fünf Masten und eine Gabel müssen reichen.
Zwei Tage trainiere ich vor Ort. Meine Halsen sind perfekt, der Trimm scheint zu stimmen und Dad passt auf, dass ich nur esse, was mir nicht schadet. Dienstag, 13:00 Uhr, mein erster Start bei Null. Ich rase mit Vollspeed den viel zu kurzen ersten Schenkel zur Boje. Alles läuft genial. Als Erster neben FRA 32 ziehe ich meine Halse sauber durch. Dann die Berührung von hinten, ich strauchele, fange mich aber wieder. Ehe ich ins gleiten komme, schießt mich ARU 4 von rechts ab, Sturz.  Den anschließenden Protest gewinne ich klar, mache mich beim türkischen Schiedsrichter damit scheinbar nicht beliebt. Ich staune nicht schlecht wie knallhart es hier zur Sache geht und wie extrem hochgradig das Feld der fast vierzig Fahrer besetzt ist. Mir bleibt  leider nur der dreizehnte Platz   
Mein nächster Start ist wie der erste, denke ich zumindest, denn die Jury disqualifiziert mich. Niemals! Das war niemals im Leben ein Frühstart. Frust kommt in mir auf.
Am Mittwoch Morgen fordern viele Teilnehmer eine Kamera auf dem Startschiff. Kein mensch-liches Auge kann Starts bei diesen Geschwindigkeiten erfassen. Die Jury lehnt ab.  
Nach langem Warten auf Wind, gelingt mir erneut ein guter Start. Nur jeweils vier qualifizieren sich in diesem extrem starken Feld, ich bin dabei, fast jedes Rennen. Dann eine Kollision an der 3. Tonne, ich knalle mit dem rechten Knie voll aufs Board… das war’s? Dad desinfiziert das offene Knie, Mullbinde drüber, wasserdichte Pflaster und Panzertape. Hardcore! Das Rennen fahre ich zu Ende, werde leider nur 24..
Am nächsten Tag läuft es trotz extremer Schmerzen gut. Vierte Tonne, dritte Position, die Wellen kommen von allen Seiten, das Knie macht nicht mehr mit, ich stürze aus voller Fahrt mit
dem Schienbein auf die Gabel. Trotzdem stehe ich sämtliche acht komplette Eliminations bis Samstag noch durch, akzeptiere irgendwann auch meinen zweiten Frühstart am Freitag, bei dem ich echt schnell an der Linie war.
Am Ende reicht es für Platz 21. Ich bin trotzdem zufrieden, denn ich hab es drauf ganz nach vorne zu fahren, mit ein wenig mehr Glück…beim nächsten mal vielleicht.
Stefane Krause, der Coach der starken Franzosen, bemerkte anerkennend, dass er gern jemanden in seinem Team hätte, der diese Konstanz bei den Slalomstarts mitbringt. Dies war zumindest ein kleiner Trost für mich.          
Unter www.mickmoennig.wordpress.com finden sich in Kürze Bilder und ein kleines Video.              
     
Hang Loose!  Mick
        
Berlin, 16.07.2013    

Ergebnis_Bodenseecup_2013.pdf

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