Die ISAF-Weltmeisterschaften in Cascais (Portugal) setzten in vielen Bereichen neue Maßstäbe. Das ist mir bei meiner ersten Teilnahme in den vergangenen zwei Wochen deutlich geworden. Nicht nur das Niveau ist auf noch nie da gewesenen Ebenen, sondern auch die Veranstaltung mit der starken Medienpräsenz beeindruckte mich sehr.
Das deutsche Laserteam, darunter auch ich, reiste am 27.06. an und versuchte sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Am nächsten Tag nahmen wir unsere neuen Charterboote in Empfang und die meisten machten dann noch eine lockere Trainingseinheit auf einer der Außenbahnen, die mit traumhaften Bedingungen lockten, sechs Windstärken und eine unglaublich schöne Welle waren ein gelungener Einstieg. In den folgenden Tagen segelten wir auch noch einige Male auf den Innenbahnen, um die individuellen Besonderheiten herauszufinden. Die Gegebenheiten stimmten uns alle in Zuversicht, denn es war fast immer ein sehr konstanter Wind und die Welle machte aus technischer Sicht auch keine Probleme. Uns war nicht bange, wir hatten bei solchen Bedingungen schon oft trainiert. Die letzten zwei Tage vor der Regatta erholten wir uns noch mal vollständig, um dann zum Höhepunkt fit zu sein.
Der erste Wettfahrttag begann nach langer Startverschiebung auf der Außenbahn. Die Bedingungen waren ein Grauen, extreme Winddreher und Windunterschiede von drei Windstärken machten die Rennen fast zu einem Glücksspiel. Doch was wir noch nicht wussten, die folgenden Tage wurden noch anspruchsvoller. Die Innenbahnen, die weiter unter Land lagen, machten mir deutlich wie hoch das Niveau ist. Von da an spielte das Endergebnis keine Rolle mehr. Mir war nur wichtig einige gute Einzelplatzierung zu segeln, welches mir dann auch am letzten Qualifikationstag gelang. Mit einem sechsten Platz war ich voll zufrieden. Für die Finalrennen nahm ich mir vor den Fokus auf die Starts zu legen und probierte einiges mit sehr hoher Risikobereitschaft aus. Dem entsprechend musste ich mit den Konsequenzen leben. Ein Frühstart warf mich dann noch einige Plätze zurück, die aber im Endergebnis kaum eine Rolle mehr spielten.
Schließlich wurde ich nur 116. von 150. Für meine erste Weltmeisterschaft und dann noch im vorolympischen Jahr ist das nicht weiter tragisch, denn nur die Besten aus jeder Nation waren vertreten und selbst die Spitzenathleten erlaubten sich einige Fehler. Nick Thomson, der Bronze Medaillengewinner bei der Europameisterschaft, landete nur auf dem 56. Platz. Ich denke es war wichtig, diese Veranstaltung miterlebt zu haben und in einem Weltklassefeld einmal mitzusegeln. Ich werde als nächstes zur Travemünder Woche fahren und dort mit Freude die Juniorenmeisterschaft bestreiten.

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